Die Entscheidung für eine vegane Ernährung ist für die meisten eine Entscheidung fürs Leben. Mit dem Verzicht auf tierische Produkte steht eine massive Umstellung an. Gerade wenn der Körper eine Veränderung durchmacht, sind einige wichtige Punkte gefragt.

Offizielle Empfehlung für Schwangere

Es gibt eine offizielle Empfehlung des Netzwerkes „Gesund ins Leben“, dass Frauen dazu rät, über die vegane Ernährung in der Schwangerschaft unbedingt mit einem Ernährungsberater und Arzt zu sprechen. Deutschlandweit verzichten circa 1,13 Millionen Menschen fast vollständig auf tierische Produkte, zu denen nicht nur Fleisch, sondern auch Fisch, Milch und Eier gehören. Der Großteil der Veganer sind Frauen. Viele Frauen sind auch in der Schwangerschaft nicht bereit, sich von ihrem Lebensstil abzuwenden, sie wollen weiterhin vegan essen.

Es gibt viele dieser Netzwerke wie „gesund ins Leben“ ebenso wie Organisationen und Fachgesellschaften, die sich speziell auf die frühkindliche Gesundheit fokussieren. Die Ratschläge basieren auf Erkenntnissen und dem fundierten Wissen vom Bundeszentrum für Ernährung und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Was können Ärzte für die Schwangeren tun?

Medizinische Fachkräfte und Fachärzte sollten die vegane Lebenseinstellung und den Wunsch der speziellen Ernährung respektieren und daraufhin abgestimmt ein ganzheitliches Gesundheitskonzept entwickeln. Es geht also darum, in einen gemeinsamen Dialog mit den Schwangeren zu treten. Das mag ein Grund sein, warum die Anforderungen zum Beispiel für Stellenangebote in der Allgemeinmedizin so komplex und umfassend gestaltet sind. Nur wenn die Ärzte genügend Fingerspitzengefühl besitzen, fühlen sich ihre Patienten ernst genommen und verstanden. Andernfalls würde eine Hebamme, ein Berater oder ein Arzt immer wieder riskieren, von der Patientin nicht gehört zu werden. Sie sollten von daher niemals die grundsätzlichen Weltanschauungen Infrage stellen. In erster Linie geht es darum, für eine optimale Entwicklung des Fötus und der Mutter zu sorgen.

Es ist nun die Aufgabe der Ärzte, zu beurteilen, inwieweit eine tierfreie Lebensform und Ernährung gut für das Neugeborene beziehungsweise nichtgeborene Kind ist. Maria Flothkötter ist die Leiterin von „Gesund ins Leben“. Sie verweist auf die Risiken, die aus der veganen Ernährung für die Entwicklung des Kindes entstehen können. Von daher sollten sich vegan lebende Frauen in der Schwangerschaft mit Ihrem Ernährungsberater und Arzt besprechen, wie sie das Kind genau mit den richtigen Nährstoffpräparaten versorgen und mit welchen Lebensmitteln sie den Speiseplan anreichern sollten.

Ausgewogene Nährstoffversorgung durch Supplements

Der Fokus liegt auf der Versorgung mit Vitamin B 12, Docosahexaensäure (DHA), Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Calcium, Eiweiß, Zink und Jod. Gerade eine dauerhafte Unterversorgung mit Vitamin-B-12 kann zu einer dauerhaften Schädigung für das kindliche Nervensystem führen. Die Ärzte empfehlen von daher Veganerinnen nicht nur Folsäure und Jod. Die werdenden Mütter nehmen Mikronährstoffsuplemente ein, die zum Beispiel den Vitamin B-12-Speicher auffüllen. Lassen Sie von daher die Versorgung mit den kritischen Nährstoffen ärztlich prüfen. Schwangere sind gut beraten, sich einer qualifizierten Ernährungsberatung zu unterziehen. In diesem Fall geht es um die abgestimmte Ernährung und die richtigen Nahrungsergänzungsmittel, die für eine gesunde Entwicklung sorgen.

Im Prinzip ist eine ausreichende Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffe nicht nur in der Schwangerschaft, sondern ein Leben lang wichtig. Doch tragen die werdenden Mütter die Verantwortung für ein ungeborenes Kind und seine ungestörte Entwicklung. Das stellt vollkommen neue Herausforderungen an die Ernährung. Wenn Schwangere dauerhaft zu wenig der wichtigen Nährstoffe zu sich nehmen, kann sich dies negativ auf die Entwicklung des Fötus auswirken. Verzichten Sie auf Milch und Fleischprodukte, müssen neben den passenden Supplements auch andere Nährstoffe in der ausreichende Menge zu sich genommen werden.

Wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft

Eines der wesentlichen Nährstoffe für Schwangere sind die Folsäure und Jod. Eine gute Quelle für Jod ist jodiertes Speisesalz. Außerdem empfiehlt man Frauen die schwanger werden sollen, zusätzlich Folsäure einzunehmen. Ebenso gilt es auf die ausreichende Versorgung mit den langkettigen Omega-3-Fettsäuren mit der Bezeichnung DHA zu achten. Diese sind wichtig für das kindliche Nervensystem. Die Fettsäure ist hochkonzentriert in fetten Fischarten enthalten, aber auch in Raps, Soja und Walnussöl. Wenn kein Fisch gegessen wird, sollten Schwangere ausreichend andere alternative Lebensmittel zu sich nehmen. Darüber hinaus liefern Fisch und Fleisch Eisen, sodass es Vegetariern und Veganern schnell passieren kann, in einen Eisenmangel zu geraten. Das Eisen in pflanzlichen Lebensmitteln ist für den Körper nur schwer verarbeiten. Von daher ist es empfehlenswert, den eigenen Eisenstatus ärztlich zu überprüfen und zum Beispiel Hülsenfrüchte, Vollkorn-Getreide sowie dunkelgrünes Gemüse und getrocknete Früchte in den Speiseplan zu integrieren.

Im Prinzip sollten sich die Damen mit dem Kinderwunsch umfassend über eine ausgewogene Ernährung informieren. Schließlich macht der weibliche Körper eine nie dagewesene Veränderung durch und versorgt einen Embryo, der in der Entwicklung steht. Zugleich geht es darum, sich auf die Geburt vorzubereiten und ausreichend Energie und Kraft für die Wochen und Monate danach zu sammeln. In einigen Fällen besteht möglicherweise schon ein Mangelzustand an bestimmten Nährstoffen, den die Frauen mit Kinderwunsch noch vor der Empfängnis beheben sollten. (Werbung)